Chinesisches Schwertfechten – Das WuJian System
Man könnte beinahe sagen, das die Chinesische Schwertfechtkunst in westlichen Ländern erstmals durch den bekannten und prämierten chinesischen Film „Crouching Tiger, Hidden Dragon“ (Regie: Ang Lee, mit Yun-Fat Chow und Michelle Yeoh) einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Bis dato war es ein „verborgener“ Teilaspekt von einigen Kung Fu Stilen. Berühmt und berüchtigt für das Können und die Technik war seinerzeit in China die Wudang Schwertkunst und ihre gefürchteten Schwertkämpfer. Man sagt, das die Wundang Schwertfechtkunst „die Mutter aller Schwertkünste“ in China sei.
Quelle: Youtube • Copyright „Crouching Tiger, Hidden Dragon“ by Sony Pictures
Das chinesische Schwertfechten hat kaum Berührungspunkte mit dem weit verbreiteten und bekannten westlichen Sportfechten und/oder dem europäischen Schwertfechten (z.B. Talhofer/ 2-Händer). Legendlich beim europäischen Rapierfechten lassen sich gewisse Ähnlichkeiten wieder finden. Während z.B. das Sportfechten stark in der Ausführung und im Wettkampf reglementiert ist, ist bei der chinesischen Schwertfechtkunst alles erlaubt.
Das Unterrichtssystem hat einen nach Schwierigkeit gegliederten Aufbau, der 11 Schüler- und 3 Lehrerstufen umfasst. Es gibt viele Übungen, die z. B. das Gleichgewichtsgefühl, das Timing, die Distanz und Geschwindigkeit schulen. Diese Übungen geben dem ganzen System eine Übersichtlichkeit und einen systematischen Aufbau. Es fängt mit leichten Übungen an und führt den Schüler Schritt für Schritt an die komplizierten Techniken heran. Alle Übungen begleiten den Schüler dann den ganzen Weg. So kann der Übende früh gelernte Schlagkombinationen auch in höheren Stufen immer wieder zur Verfeinerung des Timings oder einfach als Aufwärmübung einsetzen.
Weitere Informationen zum chinesischen Schwertkampf:
Das Schwerttraining beginnt mit Basisübungen, geht über das Formentraining bis hin zum Freikampf. Hier lernst du mit Sicherheitsschwertern den Umgang mit der wohl ausgefeiltesten Schwertfechtkunst Chinas. Das Training wird mit (stumpfen) traditionellen chinesischen Stahlschwertern (Jian) ausgeübt, mit denen man die Klingenführung und die richtige Schwerthaltung übt. Mit dem Partner werden dann die erlernten Techniken mit abgepolsterten Sicherheitsschwertern in die Praxis umgesetzt. Partnerübungen schulen den Umgang mit den Schwertern, den Krafteinsatz und vor allem das Auge um den schnellen Bewegungen des Partners begegnen zu können.
Der Trainingsaufbau
1. Kurze Meditation – Entspannung & Konzentration
2. Aufwärmphase – Fitness, Strechning und interne Körperübungen
3. Grundtechniken – Schwert, Körper- und Fußarbeit
4. Einzel- und Partnerprogramm – Techniken und Anwendungen
5. Formentraining
Unser Training wird in einem angenehmen Umfeld mit netten Leuten und viel Spaß geübt, in dem Rücksicht und Umsicht gelehrt wird.
Das Schwert wird weithin als die Waffe der Könige bezeichnet, ist sie doch die einzige Waffe, deren Ursprung allein darin liegt, gegen Menschen eingesetzt zu werden. Sein Symbolgehalt ist in allen Kulturen beträchtlich. Es ist die Waffe, die Amt und Würde ausstrahlt.
Ein Schwert definiert sich dadurch, dass es eine gerade zweischneidige Klinge hat. Waffen mit einer Schneide nennt man laut Definition Säbel. Eine gerade, beidseitig geschliffene Klinge ist zum einen schwer zu schmieden und zum anderen sehr kompliziert zu führen. Da die Schwertführung auf Geschwindigkeit ausgelegt ist, muss die Klinge aus hochwertigem Stahl bestehen und sehr leicht sein, ohne leicht zu zerbrechen. Diese Faktoren führen dazu, dass die Klingen wesentlich teurer und wertvoller sind als zum Beispiel ein vergleichbarer Säbel, der nur eine Schneide besitzt. Das gerade chinesische Schwert bildet da keine Ausnahme. Während ein Säbel eine Hiebwaffe ist, die oft noch leicht gebogen ist, um die Aufschlagswucht und die teilende Kraft zu vergrößern, ist ein Schwert wesentlich subtiler.
Der Schwerpunkt des chinesischen Schwertes liegt weiter in Richtung Griff. So ist die Wucht bei Schlägen zwar nicht so groß, aber das Schwert kann in feinen, kleinen Bewegungen um den Schwerpunkt gedreht oder gewinkelt werden. Jede Drehung ist ein Schnitt, der Sehnen, Muskeln und Adern durchtrennen oder die Waffe des Gegners ablenken kann.
Das Wu Jian-System ist ein einmaliges Unterrichtskonzept zum Erlernen der chinesischen Schwertfechtkunst. Die Basis des Systems bilden verschiedene chinesische Schwertfechtkünste aus traditionelle Kampfkunststilen wie zum Beispiel dem Tang Lang Quan und dem Wundang Pai. Die Wurzeln diess Systems reichen bis Anfang des 19. Jahrhunderts ins Lashoan Gebirge der Region rund um die chinesische Provinz Quingdao zurück.
Hier lernte der „Urvater“ des Wu Jian Systems, Großmeister Zhang Wan Fu, im Taiping-Tempel bei einem berühmten daoistischen Mönch names Kuang Chang Xiu authentische und effektive Wudang Schwertechniken, die heute zu Tage in dieser Form kaum zu finden sind. Grossmeister Zhang Wan Fu (Taji Meihua Tang Lang der Hao Familie) war ein landesweit respektierter Kampfkunstmeister und einer der wenigen, die nach der chinesischen Kulturrevolution die chinesische Schwertkunst und das Wissen darum lebendig hielten. Als einzigartiger Kampfkünstler, der verschiedene Stile (Tang Lang, Lihue Bafa, Taiji, etc.) meisterte, verstand er es wie kaum ein anderer aus den verschiedenen Schwertstilen die Essenzen zu extrahieren und so die Fundamente des heutigen Wu Jian System zu legen.
So entwickelte er gemeinsam mit seinem langjährigen Meisterschüler und Stil-Nachfolger Shifu Heiko Klisch das Wu Jian Unterrichtssystem. Shifu Klisch ebenfalls ein Liebhaber und eine Koryphäe in Sachen chinesischer Schwertfechtkunst passte dabei den chinesischen Unterrichtsstil an westliche Unterrichtsmethodik an.
reichen 100 Tage.
Um den Speer zu erlernen,
brauchst du 1000 Tage.
Für das Schwert reichen
10.000 Tage nicht!